Erzeugerabfüllung: Warum dieses Wort auf dem Etikett so wichtig ist
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Beim Kauf von Wein stehen wir vor einem Regal voller Informationen. Neben der Rebsorte, dem Jahrgang und der Region (dem Terroir) gibt es einen Begriff auf dem Etikett, der oft übersehen wird, aber eines der wichtigsten Qualitätsversprechen überhaupt ist: Erzeugerabfüllung.
Dieses Wort ist kein Marketing-Gag, sondern ein in Deutschland gesetzlich geschützter Begriff und ein klares Bekenntnis zur Herkunft. Es ist das Fundament für authentischen, handwerklichen Wein und der Kern unserer Philosophie bei Vinocom.
Wir erklären, was der Begriff bedeutet und warum du ihn als Weinliebhaber immer suchen solltest.
Was bedeutet "Erzeugerabfüllung"?
Der Begriff ist eigentlich selbsterklärend: Der Erzeuger des Weins (der Winzer oder das Weingut) hat den Wein auch selbst abgefüllt.
Das klingt zunächst trivial, ist es aber nicht. "Erzeugerabfüllung" garantiert, dass der Wein zu 100% in der Verantwortung des Winzers liegt. Es ist ein geschlossener Kreislauf:
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Der Winzer bewirtschaftet den Weinberg und erntet die Trauben.
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Der Winzer keltert die Trauben und baut den Wein im eigenen Keller aus.
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Der Winzer füllt den fertigen Wein selbst auf die Flasche.
Es ist eine "Alles aus einer Hand"-Garantie. Der Name auf dem Etikett ist der Name der Person oder Familie, die den gesamten Prozess vom ersten Rebschnitt bis zum Verschließen der Flasche verantwortet hat.
Der Unterschied: Gutsabfüllung vs. Erzeugerabfüllung
Oft liest man auch den Begriff "Gutsabfüllung". Im deutschen Weinrecht ist "Gutsabfüllung" noch strenger definiert. Es setzt voraus, dass:
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Alle Trauben aus den eigenen Weinbergen des Guts stammen.
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Die gesamte Kellerwirtschaft und Abfüllung im Gut selbst stattfindet.
"Erzeugerabfüllung" ist ein etwas weiterer Begriff (er schließt z.B. auch Winzergenossenschaften ein), aber im Kontext von Qualitäts-Weingütern wie unseren Partnern laufen beide Begriffe auf dasselbe hinaus: 100%ige Authentizität und Herkunft.
Das Gegenteil: Der "Abfüller"
Warum ist diese Unterscheidung so wichtig? Weil es auch das Gegenteil gibt. Auf vielen günstigen Supermarktweinen findest du nur einen "Abfüller" (z.B. "Abfüller: Weinkellerei XYZ, D-12345 Ort").
Ein Abfüller ist oft nur ein Händler. Er kauft fertigen Wein (oder Most) in großen Tanks von verschiedenen, oft anonymen Winzern in ganz Europa, mischt ihn vielleicht zu einer Cuvée und füllt ihn unter seinem eigenen Markennamen ab.
Die Verbindung zum Weinberg, zum Winzer und zum Terroir ist hier komplett verloren gegangen.
Unsere Winzer: 100% Erzeugerabfüllung
Wir bei Vinocom haben uns dieser Philosophie der Authentizität verschrieben. Jeder einzelne Wein in unserem Sortiment ist eine Erzeuger- oder Gutsabfüllung.
Für uns ist das selbstverständlich, denn nur so können wir garantieren, dass du die Vision des Winzers unverfälscht im Glas hast.
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Wenn Markus Meier sich für den biologischen Anbau entscheidet, garantiert die Erzeugerabfüllung, dass diese Philosophie auch im Keller konsequent umgesetzt wird.
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Wenn K-J Thul die "Authentizität" seiner Schiefer-Steillagen in die Flasche bringen will, stellt die Gutsabfüllung sicher, dass kein anderer diesen reinen Ausdruck verfälscht.
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Wenn das Weingut Adelseck mit seinem Leitsatz "Qualität wächst im Weinberg" wirbt, ist die Erzeugerabfüllung der Beweis, dass diese Qualität auch wirklich im Keller ankommt.
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Wenn du einen Qualitätswein oder Prädikatswein vom Weingut Dr. Heigel kaufst, trinkst du Wein von Reben, die das Weingut selbst auf den Löss- und Kalkmergel-Böden Frankens gepflegt hat.
Fazit: Ein Siegel für Vertrauen und Qualität
Achte beim Weinkauf auf die Worte "Erzeugerabfüllung" oder "Gutsabfüllung" auf dem Etikett. Sie sind dein Garantiesiegel dafür, dass du keinen anonymen Industrie-Wein, sondern ein echtes, handwerkliches Produkt im Glas hast.
Es ist die direkte Verbindung vom Winzer zu dir – ein Wein mit Gesicht, Geschichte und unverfälschter Herkunft.