
Alte Reben, neues Leben: Warum alte Rebstöcke besondere Weine hervorbringen
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In der Welt des Weins spricht man oft vom Terroir, der Handlese oder dem perfekten Weinaroma. Doch ein Faktor, der die Qualität eines Weines maßgeblich beeinflusst, wird oft übersehen: das Alter der Rebstöcke. Der Begriff "Alte Reben" ist kein Marketingschlagwort, sondern ein Gütesiegel, das für Weine mit einer besonderen Tiefe und Komplexität steht. Diese alten Pflanzen bringen nicht nur Weine mit einem einzigartigen Charakter hervor, sondern erzählen auch eine Geschichte von Widerstandsfähigkeit und Tradition.
Was sind eigentlich "Alte Reben"?
Es gibt keine gesetzlich festgelegte Altersgrenze für den Begriff "Alte Reben", aber im Allgemeinen spricht man von Rebstöcken, die älter als 25 bis 30 Jahre sind. Mit zunehmendem Alter sinkt der Ertrag der Rebstöcke kontinuierlich. Sie produzieren weniger Trauben, doch die verbleibenden Früchte werden intensiver mit Nährstoffen versorgt. Die Wurzeln der alten Rebstöcke reichen zudem tiefer in den Boden, was sie unempfindlicher gegenüber Dürreperioden macht und ihnen erlaubt, die mineralischen Eigenschaften des Terroirs besser aufzunehmen. Das Ergebnis sind Weine mit einem dichteren und vielschichtigeren Aroma.
Ein Riesling von Weltklasse: Der Münsterer Pittersberg
Ein herausragendes Beispiel für die Philosophie der "Alten Reben" ist der 2022 Münsterer Pittersberg "Alte Reben" Riesling trocken vom Weingut Adelseck. Dieser Riesling wurde aus Trauben eines Weinbergs gekeltert, der bereits 1987 gepflanzt wurde. Das Alter der Reben, kombiniert mit dem besonderen Schieferboden der Spitzenlage Münsterer Pittersberg, verleiht dem Wein ein unverwechselbares, mineralisches Aroma von Grapefruit und Stachelbeeren. Seine Fruchtsäure ist perfekt in den voluminösen Körper eingebunden, was ihn zu einem Riesling von internationaler Spitzenklasse macht, der hervorragend zu Meeresfrüchten und Salaten passt.
Das Gesamtkunstwerk der Cuvée
Auch ohne das Prädikat "Alte Reben" können Weine ein wahres Gesamtkunstwerk sein. Dies gilt besonders für Cuvées, bei denen verschiedene Rebsorten meisterhaft miteinander kombiniert werden. So entsteht ein Wein, dessen Komplexität aus dem harmonischen Zusammenspiel der einzelnen Bestandteile resultiert. Die 2018 Cuvée rot trocken vom Weingut Dr. Heigel aus Franken ist ein solches Beispiel. Mit seinem vollmundigen Körper erweist sich der trockene Rotwein als hervorragender Solist, ist aber auch ein großartiger Begleiter für zahlreiche würzige Gerichte und beweist, dass herausragender Weingenuss aus der Kunst der Assemblage entstehen kann.
Saftiger Gaumen: Der Moseltaler
Ein weiteres Beispiel für die Kunst der Weinherstellung ist der 2017 Moseltaler von Goswin Kranz. Dieser Wein ist ein Meisterwerk der Balance. Hinter einer leichten Hefewürze entfaltet sich ein komplexes, blumiges Duftbild mit Noten von Rose und Pfirsichkern. Am Gaumen verbindet er Leichtigkeit mit Substanz, und Süße, Säure und Extrakt bilden ein stimmiges "Gesamtkunstwerk". Dies zeigt, dass die Leidenschaft und das Know-how des Winzers unabhängig vom Alter der Reben entscheidend für die Qualität und den Charakter eines Weines sind.
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