Das Weingut "Martin Schwarz"
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Einleitung
Das Weingut Martin Schwarz ist ein ambitionierter Betrieb im Weinbaugebiet Sachsen, geführt vom Winzer Martin Schwarz. Mit rund 5,8 Hektar Rebfläche und tiefem Weinwissen hat sich das Weingut in steilen Elbhanglagen einen Namen gemacht. Schwarz vereint handwerkliche Präzision, naturnahe Bewirtschaftung und eine ausgeprägte Herkunftsorientierung.
Terroir & Klima
Die Weinberge liegen an der Sächsischen Weinstraße – etwa in Radebeul, Meißen, Diesbar‑Seußlitz und Merbitz. Die Böden bestehen vor allem aus verwittertem Granit und Syenit, was den Reben eine sehr mineralisch-pulverige Struktur gibt. Das Mikroklima ist stark durch die Hanglagen geprägt: steile Süd‑ und Südwestexposition sorgt für intensive Sonnenbestrahlung am Tag, während die Nähe zur Elbe und die Hangneigung für gute Nachtabkühlung sorgen. Diese Kombination begünstigt eine langsame, gleichmäßige Reife und verleiht den Weinen Frische, Spätlesepotenzial und Charakter.
Klassifikation
Martin Schwarz ist seit 2022 Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP). Auf VDP-Ebene gilt sein Weingut als VDP.Estate. Die Parzellen sind keine VDP.Großen Lagen im klassischen Sinne, aber der Betrieb legt einen starken Fokus auf Steillage, Handarbeit, geringe Erträge und selektierte Trauben – eine klare Herkunftsphilosophie, die typisch für VDP-Spitzenbetriebe ist.
Rebsorten und Stilistik
Das Weingut kultiviert ein vielfältiges Spektrum an Rebsorten: etwa Spätburgunder (Pinot Noir), Blaufränkisch, Riesling, Weiß‑ und Grauburgunder sowie Chardonnay, Müller-Thurgau und Traminer. Diese Vielfalt erlaubt ein facettenreiches Portfolio. Stilistisch strebt Schwarz eine starke Herkunftsprägung an: Weißweine zeigen mineralische Finesse, klare Frische und präzise Aromatik, während die Rotweine (vor allem Pinot) Struktur, Tiefe und eine elegante Holznote aufweisen. Viele Weine reifen im Holzfass, um Charakter und Komplexität zu fördern.
Geschichte und Besonderheiten
Martin Schwarz war zunächst Kellermeister auf Schloss Proschwitz, bevor er 2013 sein eigenes Weingut in Meißen aufbaute. Er betreibt steile Terrassenlagen von Hand, restauriert Trockenmauern und setzt auf niedrige Erträge sowie strikte Selektion. Sein Ziel ist es, Weine mit Finesse, Eleganz und Ausdruckskraft zu erzeugen – ganz im Sinne eines Pioniers, der ohne Familientradition, aber mit großer Leidenschaft und Innovationsfreude Wein macht. Besonders stolz ist er auf den Pinot Noir „Friedstein“ aus Radebeul, der zeigt, welches Potenzial Rotwein an diesen Granit-Standorten hat.